Sind wir Orient?
(Friederike Fast)

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Als zeichnerische Spur wird die Linie bei Weber zum Ausdruck innerer und äußerer Bewegung. So überlagern und verdichten sich in der für die Räume des Marta Herford entwickelten Installation „Multiversum“ (2010) Kreisformen an einigen Stellen zu einem dichten Geflecht, an anderen Stellen schwingen sie sich empor im wabernden Einklang mit der skulpturalen Architektur von Frank Gehry. Als Wandteppiche und Bodenbelag eher mit dem Wohnraum verknüpft, überrascht die plüschige Materialität des roten Velours im Ausstellungskontext. Der intensive Rotton belebt zusätzlich die elastischen Kreisformen, die auf einer losen Gruppe von Haushaltsgummibändern basieren. Im Wechselspiel zwischen Raum und Fläche, zwischen Abbild und Abstraktion, zwischen Wanddekor und grafischer Form, lädt die begehbare Zeichnung den Betrachter dazu ein, den bewegten Linien zu folgen und gedanklich die Struktur zu entwirren.

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